Montag, 21. Dezember 2009

Winterspaziergang

Wenn man durch die Dachfenster schaut und es etwa wie auf dem folgenden Bild aussieht, dann verheißt es Gutes und man sollte sich schleunigst auf den Weg nach draußen machen.





Das habe ich denn auch getan am Samstag. Es war einfach herrlich, die rote Nase in die kalte Luft zu halten, den knirschenden Schnee unter den Füßen zu spüren und seinem kondensierenden Atem nachzuschauen. Die Welt kann einen richtig lieb haben an so einem Tag - zumindestens, wenn man weiß, dass man wieder in's Warme kann und nicht die ganze Zeit auf der zufrierenden Leine zubringen muss.





Auch das Eichhörnchen vetrat sich die kleinen Füße. Wahrscheinlich fand es bei dem ganzen Schnee seine Leckereien nicht mehr wieder. Es hoppelte jedenfalls dermaßen aufgeregt von Ast zu Ast, dass ich es kaum auf den Chip bekam.


 

An einigen ruhigeren Stellen war das Eis schon wesentlich deutlicher sichtbar.





Und hin und wieder gab es interessant geformte Öffnungen, die meine Fantasie anregten und auf kleine Fabelwesen schließen ließen, die im Wasser wohnten und sich ihre bizarren Verbindungen zur Außenwelt offen hielten.




Der kleine Stichkanal an der Wasserkunst war mit hauchdünnem Eiskristall und einer  zarten Schicht Puderzucker überzogen.





Dort, wo sonst Kormorane und Graureiher nach kleinen Fischen schnappen, war jetzt alles in ein weißes, glitzerndes Winterkleid gehüllt.





Der Weg führte mich weiter über verschneite Brücken, die im Sommer keinesfalls so idyllisch aussehen...





...vorbei an der hier in etwas Entfernung schnell dahinfließenden Leine...





...deren Wasser noch relativ warm zu sein schien, denn es bildete sich geheimnisvoller Nebel auf ihren schnell dahinströmenden Wogen.





Manchmal machte der Fluß einen kleinen Bogen und ließ mich alleine mit allerlei kunstvoll eingeschneiten Bäumen und Sträuchern.





Obwohl hier schon etliche Lebewesen unterwegs gewesen sein mussten, war es ganz, ganz still...als mache Mutter Natur eben mal eine kleine Pause.





Ich stand allein und mucksmäuschenstill zwischen mahnend die Zweige erhebenden Weiden...





...und wie mit Watte behängten Sträuchern, die ihre Äste munter durcheinander steckten, als tuschelten sie sich die letzten Geheimnisse des Herbstes zu.


 


Väterchen Frost hatte die grauen Überbleibsel der vergangenen Jahreszeit in filigrane Schönheiten verwandelt...





...und die Kühe auf der Weide erschienen wie eine weiße Fata Morgana.




Sie waren aber eindeutig echt!




Zum Greifen nah, aber dennoch durch die unüberwindlichen und dampfenden Wogen der Leine getrennt.




Im Sommer fließt das Wasser ganz versteckt dahin, doch im Winter ergeben sich neue und unvermutete Einblicke.


 

Sonst durch das Laub der Bäume und Sträucher versteckt, öffnen sich uns im Winter verwunschene Tore in eine andere Zeit und man fühlt sich eingeladen, einfach hindurchzuschreiten und die Hektik des Alltags zu vergessen.




Noch ein letzter Blick zurück und man ist wieder zuhause auf der Couch mit einer schönen Tasse Kaffee und einem leckeren Teller Keksen.





Ich hoffe, mit diesen Bildern den einen oder die andere mitgenommen zu haben auf meinen kleinen Spaziergang in die weiße Welt der Leineauen, die es ja nun wirklich nicht so oft gibt.



Daher sollte man jede Gelegenheit nutzen...wie immer im Leben ;)



Fotos: K. Hermann - Leineauen - Hannover

3 Kommentare:

SchneiderHein 2 hat gesagt…

Danke für diesen wunderschönen Winterspaziergang. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Jahre das her ist, dass wir dort im Winter mal langgegangen sind. Somit eine herrliche Reise in die Vergangenheit ...
Tja, mit Haus und Garten bleibt einem diese Welt plötzlich verschlossen. Aber gut, dass es dafür Blogs gibt, die einem das naheliegende noch näher bringen ;-)
Liebe Wintergrüße
Silke

Klaus hat gesagt…

Freut mich sehr, wenn es gefallen hat :)

Wir wohnen glücklicherweise nur etwa 5 Minuten von der Leine entfernt und ich genieße diese Spaziergänge nicht nur bei Schnee.

Liebe Grüße,

Klaus

SchneiderHein 2 hat gesagt…

Das haben wir auch genossen, als wir noch in der Nordstadt wohnten. Den Berggarten haben wir leider viel zu spät schätzen gelernt. Wahrscheinlich, weil wir im Orchiddenhaus zeichnen mussten ...