Montag, 7. Dezember 2009

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23:01 Uhr - ich kann nicht schlafen...na toll!


So also fängt mein Blog an - na reizend!


Kennt ihr dieses beschissene Gefühl, wenn ihr den Fernseher ausmacht, weil euch fast die Augen zufallen und mit dem "Klick" der Fernbedienung merkt, dass ihr wieder wach werdet?


Da hilft es auch nichts, sich in regelmäßigen Fünf-Minuten-Abständen von einer Seite auf die andere zu drehen oder seine Gehirnwindungen versuchsweise in die endlose Leere des Schlafzimmers laufen zu lassen, denn irgendwo ist immer ein aufkeimender Gedanke - und sei er noch so klein...! Und wenn Dich dieser Gedanke erst mal gepackt hat, dann wird er auch größer. Schließlich ist er groß genug, um Dich mit aller derzeit völlig unnötigen Klarheit darauf hinzuweisen, was Du heute alles hättest anders machen können.
Einen Wimpernschlag später holt der mittlerweile erwachsene Gedanke noch eben seine kleinen Brüder aus der verwinkeltsten Ecke Deines Oberstübchens und auch sie werden größer...und größer...und größer.


Schließlich wird Dir langsam bewusst, dass Du zu der Verkäuferin im Supermarkt vielleicht doch nicht besonders freundlich warst, als sie Dir nicht sagen konnte, wo Du den Wodka findest. Wahrscheinlich hättest Du die Kiddies in der Straßenbahn auch nicht so anschreien sollen, als sie neben Dir den MP3-Player auf volle Lautstärke gedreht und somit alle Umstehenden mit ihrem blechern plärrenden Hip-Hop gequält haben. Naja, und dem Fahrradfahrer an der engsten Stelle des Bürgersteiges nicht aus dem Weg zu gehen, war auch eher egoistisch motiviert, offenbarte allerdings eine gewisse Situationskomik, als er fast schon zu spät bemerkte, dass er bremsen und absteigen musste...Gott sei Dank war er kleiner als Du...


Ein Gedanke reiht sich an den anderen - und nicht EINER davon ist Dir freundlich gesonnen. Alle Schlechtigkeiten des Tages rächen sich in solchen Nächten an Dir, auch wenn Dir vorher gar nicht bewusst war, dass es Schlechtigkeiten gewesen sind. Während Du Dich jetzt schon mindestens zum zwanzigsten mal auf die linke Seite gedreht hast, fasst Du den Entschluss, in Zukunft vielleicht doch etwas rücksichtsvoller mit Deinen Mitmenschen umzugehen. Doch genau mit diesem Entschluss läuten Deine Gedanken eine neue Runde im Kampf um die Schlaflosigkeit ein: ist es denn DEINE Schuld, dass die Verkäuferin so blöd war? Hast DU den MP3-Player so laut gestellt? Oder bist DU mit dem Fahrrad über den Bürgersteig gefahren?
HA! SIEHSTE! DU kannst doch gar nichts dafür...


Spätestens JETZT hörst Du aus den Federbergen, unter denen Dein Partner verbuddelt ist, ein leises Säuseln. Während Du noch mit der zweiten Runde Deiner Gedanken beschäftigt bist, wächst das Säuseln zu einem leisen Röcheln an und noch bevor Du die wahren Übeltäter des Tages mit Dir selber ausdiskutiert hast, macht das zu einem Orkan angewachsene Tosen aus dem Nachbarbett Deine ganzen bisherigen Einschlafprobleme zu einer absoluten Nebensächlichkeit. Du hörst nichts anderes mehr als das Schnarchen Deines Partners und weißt spätestens jetzt, dass Du den Kampf um das Einschlafen für den heutigen Tag verloren hast!


Es bleibt Dir nichts anderes übrig, als aufzustehen, Dich für eine Stunde mit dem Fernseher im Wohnzimmer auszutauschen und darauf zu hoffen, dass das nächtliche Programm Deine Augenlider schnell wieder schwerer werden läßt...hoffentlich findest Du dann noch ins Bett und schläfst nicht auf der Couch ein...






Foto: F.Teloke


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