Donnerstag, 17. Dezember 2009

Der Teddybär


Untertitel: Es ist alles gar nicht so einfach!

Liebe Steffanie, wenn Du das jemals lesen solltest: es ist nur Spaß! ;)


Unsere beste Freundin - ich erwähnte sie sicher schon hin und wieder - wünscht sich von uns einen Teddybären. Sie hat im Moment auch viel Trost verdient und deshalb ist es für uns ganz logisch, ihr diesen Wunsch zu erfüllen.


Wird ja wohl nicht so schwer sein, einen kleinen, süßen Teddy aufzutreiben in der Weihnachtszeit...dachte ich!


Deshalb ging ich natürlich auch auf den letzten Drücker los - Männer sind halt so. Immer kurz vor knapp, schließlich weiß man, was man will.


Zielstrebig steuerte ich mein Lieblingskaufhaus an - Karstadt. Hoch in den obersten Stock in die Kinderabteilung. Kurz nach 10, die Gänge sind noch relativ leer. Geschickt - an der Rolltreppe sind auch schon die süßen Bären aufgebaut - von Steiff. Na mal schauen, denke ich, und drehe das Preisschild eines mittelgroßen Bären um.


Haha! Hahaha! Hahahahaha! 100 Euro! Hahahahaha!


Und ganz ehrlich...die sahen auch noch häßlich aus...alle mit so langen Zotteln und gar nicht wirklich niedlich...jedenfalls nicht mit meinen kindlichen Erwachsenenaugen. Es gab nur einen einzigen Steiff-Bären, den ich süß fand. Aber nicht für 100 Euro, niemals!


Ich schlenderte weiter durch die Gänge, um zu schauen, ob es denn noch andere Bären gab und wurde glücklicherweise fündig. Aber auch dort gab es nur einen einzigen Bären, den ich niedlich fand. Okay, der Preis war auch in Ordnung, aber erst mal weiterschauen. Schließlich gibt es ja auch noch Kaufhof. Allerdings mußte ich erst mal das richtige Kaufhof finden, denn das in der Nähe vom Karstadt-Hobbyhaus führt keine Spielzeugartikel. Zurück zum Bahnhof, da, wo die ganzen Teddys und ihre stoffigen Spielkameraden in den Schaufenstern die leuchtenden Kinderaugen und auch den einen oder anderen Erwachsenen erfreuen. In der Spielzeugabteilung fand ich auf Anhieb die Regale mit den Steiff-Teddys, natürlich genauso teuer wie bei Karstadt. Ansonsten absoluter Teddy-Mangel. Unfassbar.


Mir fiel ein, dass es in Hannover auch irgendwo die Bährenhöhle gibt, von der ich natürlich nicht wusste, wo sie war. So fragte ich mich von Laden zu Laden, aber als mir selbst "Mr.Postman" auf seinem schweren Postfahrrad nicht verraten konnte, wo die Bährenhöhle zu finden sei, fuhr ich erst mal wieder nach Hause und schaute im Internet nach. Schnell fand ich heraus, dass ich in die Flüggestraße weit hinter dem Bahnhof hätte laufen müssen. Damit hatte sich das auch erledigt.


Ich zog mich wieder an und fuhr erneut in die Stadt. Mittlerweile war es halb zwölf und die Straßenbahn ungleich voller als morgens. Unglaublich, wieviele Leute trotz der Wirtschaftskrise noch Geld ausgeben können...tsssss. Mein Ziel war erneut das Hobbyhaus von Karstadt. Auch hier waren die Rolltreppen und Gänge nahezu verstopft. In der Spielzeugabteilung lenkte ich meine Schritte zu den "No-Name-Bären" und schaute mir noch einmal das vorhin ausgesuchte Examplar an.


"Nicht den!", vernahm ich plötzlich eine leise Stimme. Verdutzt schaute ich mich um. "Hier bin ich", piepste die Stimme und ich durchsuchte verwundert das Bärenregal. Hinter dem von mir ausgesuchten Bären saß noch ein anderer, den ich bisher noch gar nicht entdeckt hatte. Ich bildete mir ein, dass er mir zuzwinkerte und ein Lächeln durch sein niedliches Gesicht wanderte, als ich ihn in die Hand nahm. Er war ein ganz süßer, hellbraun mit wuscheligem Fell und kleinen, runden Knopfaugen. "Nun nimm' mich schon mit", drängte er und hatte wohl Angst, dass ich es mir noch einmal überlegen könnte. Aber da gab es nichts mehr zu überlegen - ich hatte meinen Teddy gefunden und spazierte zur Kasse. Während ich so in der erstaunlicherweise gar nicht so langen Schlange stand, überlegte ich schon, wie ich den kleinen Bären denn wohl präsentieren könnte.


Mir fiel eine Geschenkschachtel ein, die man als Kuschelbett herrichten könnte. Dementsprechend rollte ich also die Treppen wieder hinunter ins Erdgeschoss und mußte feststellen, dass ich für die Schachteln meiner Wahl mehr Geld hätte ausgeben müssen, als für den Bären selbst. Lächerlich!


Aber bei Nanu-Nana gab es ja auch Geschenkschachteln. Also wieder ein paar Meterchen laufen, um festzustellen, dass das Sortiment bei Nanu-Nana leider so gar nicht weihnachtlich war. Dann erinnerte ich mich, dass ich bei Karstadt Weihnachtstüten gesehen hatte, in denen der Teddy bestimmt auch süß aussehen würde, wenn er mit seinem Näschen so über den Rand schaute. Auf dem Rückweg noch einmal kurz bei Butler's rein - kann ja sein, dass man HIER was findet - und dann wieder zurück in's Karstadt-Hobbyhaus (das wievielte mal heute? Hat wer aufgepasst?).


Kurz noch einmal die Tüten inspiziert, ob auch wirklich alles passt, noch ein kleines Kärtchen dazu und ab nach Hause. Der Bär war auch schon am Quängeln in der ollen Plastiktüte. Er würde frieren und ich solle doch langsam mal Gas geben, damit er in's Warme kommt, meinte er.


Um 14 Uhr waren wir beide dann zuhause und ich habe dem Bärchen noch seine Geschenktüte vorbereitet. Er freut sich schon sehr darauf, Steffanie kennenzulernen, findet es aber bedauerlich, dass er morgen dann schon wieder durch die Kälte getragen wird. Nun ja, da muss er halt durch, der Kleine!





Foto: K. Hermann

3 Kommentare:

SchneiderHein 2 hat gesagt…

Dann ist das ja wirklich der richtige Teddybär, wenn er spricht ... Aber hoffentlich spricht er auch mit Stefanie und sie mit ihm!?
Ansonsten lohnt es sich wirklich den Weg zur Bärenhöhle zu nehmen. Denn nachdem wir dort 1999 im November das erste Mal vorbeigeschaut haben, sind wir danach nur noch selten in den Spielzeug-Abteilungen der Kaufhäuser gewesen. Und dort gibt es nicht nur Teddybären!
Und Steiff hat zwar manchmal, aber wirklich nur selten, schöne Bären. Doch da gibt es viele preiswertere Alternativen, die mehr Charme haben...
Allerdings, uns haben es inzwischen eigentlich nur noch die Künstler-Bären angetan. Das Steiff-Sortiment lassen wir seitdem fast unbeachtet.

SchneiderHein 2 hat gesagt…

Hier kommt die schlechtere Hälfte, nachdem die bessere doch einiges unbeachtet gelassen hat - aber sie hat mir dafür gleich nach dem Schneeschippen zum Aufwärmen den Rechner hingehalten: Lies mal. Sehr gern! denn viele, ganz wichtige Fakten über Bären werden hier verraten:
Dass die besten sich oft hinten in den Regalen verstecken, aber rechtzeitig sprechen können.
Dass Bären in Plastiktüten frieren und aus unerfindlichen Gründen Papier akzeptabel finden.
Dass Bären offensichtlich mehr Charakter haben als Murmeltiere, Lamas,Stockenten oder Heuschrecken aus Plüsch, denn die sitzen meist stumm in der Ecke und sind froh, ein warmes Plätzchen erhascht zu haben.
Und dass Bärenkauf im Kaufhaus ein großes Abenteuer sein kann, davon könnte ein kleiner Bär, der zwei Anläufe brauchte, ausführlich berichten. Beim ersten Versuch der Familienzusammenführung wurde er noch umgetauscht und musste erst ganz mitleiderregend auf die Nase fallen, um dann endlich nach einem langen Wochenende gleich montags früh ein zweites Mal gekauft zu werden.
LG Wolfgang

Klaus hat gesagt…

Danke für die beiden süßen Kommentare, ihr beiden :)

@ Silke: oh ja, er spricht mit Steffanie! Vom ersten Augenblick an! Er wollte ja auch eigentlich von Anfang an zu ihr ;)

@ Wolfgang: kleine Bären (und auch größere) scheinen ganz genau zu wissen, wie sie in schöne Wohnstuben kommen. Sie können aber auch sooooo herzzerreißend schauen, dass man sie einfach knuddeln muss - aber wie ihr schon sagt: nur, wenn es die richtigen sind. Der Preis ist da nicht der entscheidende Faktor, das habe ich auch mitbekommen :)

Aber Teddy ist ganz brav bei Steffanie, zumindestens sind noch keine Klagen gekommen - von BEIDEN nicht ;)