Donnerstag, 24. Dezember 2009

Meine kleine Weihnachtsgeschichte

Es war einmal ein Stern.



Eines schönen Tages vor langer, langer Zeit traf er auf eine goldene Glaskugel, die an ein paar Tannenzweigen hing.





"Warum hängst Du denn da so alleine?", fragte der Stern.


"Weil ich noch niemanden gefunden habe, der sich hier gerne zusammen mit mir hinhängen würde", antwortete die Glaskugel.


"Och", meinte da der Stern,"ich hätte wohl Lust, mich neben dich zu hängen."


So hingen sie also etliche Zeit, bis ihnen langweilig wurde. Da beschlossen sie, weiterzuziehen und trafen auf einen weiteren Stern.





"Hallo", begrüßten sie ihn,"möchtest Du da gerne alleine herumhängen oder hast Du Lust, mit uns beiden mitzukommen?"


"Hm," machte der Stern."Ich hänge hier schon eine ganze Weile herum und das ist nicht wirklich schön, alleine zu sein...also werde ich wohl mitkommen."


So zogen sie denn zu dritt ihrer Wege und waren froh, dass sie sich gefunden hatten - besonders natürlich die beiden Sterne.
Da ward die goldene Glaskugel mit der Zeit etwas traurig, weil sie sich nicht mehr so gut verstanden fühlte und es traf sich gut, dass sie eines Tages einer weiteren Glaskugel begegneten. Die war wunderschön rot und schnell fragte die goldene Glaskugel, ob sie sich dem Trio vielleicht gerne anschließen möge.





"Nunja", meinte die rote Kugel und lugte vorsichtig hinter den Tannenzweigen hervor,"die Tannenzapfen hier sind zwar recht nett, aber nicht wirklich gesprächig und etwas Langeweile habe ich schon."


So war denn auch die goldene Glaskugel nicht länger alleine und die beiden Pärchen zogen lange Zeit gemeinsam umher.


Eines schönen Tages trafen sie auf einen kleinen Bären, der mismutig von einer Tanne herabhing.





"Was wollt ihr denn hier?", brummte er."Fremde kann ich hier nicht gebrauchen bei meiner wichtigen Aufgabe!"


"Was für eine wichtige Aufgabe?", fragte die goldene Glaskugel neugierig und einer der Sterne fügte ein drängendes "Erzähl schon! Erzähl schon!" hinterher.


"Nun", brummte der Bär,"ich sitze hier auf meinem Kissen und bewache einen Diamanten, seht ihr das denn nicht?"


"Oh, einen Diamanten!", tuschelten die Sterne und die Kugeln.
"Der ist bestimmt sehr wertvoll, wenn Du hier die ganze Zeit auf ihn aufpassen musst."


"Seeeeehr wertvoll!", bestätigte der Bär bedeutungsvoll.


"Und wie lange musst Du hier wohl noch sitzen?", fragte die andere Glaskugel.


"Ich weiß es nicht", antwortete Brummi,"vielleicht noch seeeeehr lange!"


"Warum nimmst Du den Diamanten nicht einfach mit?", fragte nun wieder ein Stern.


"Tja...", brummte der Bär und machte eine lange Pause, in der ihn die Wanderer fragend anschauten,"...warum eigentlich nicht?"


So zogen nun alle fünf gemeinsam durch die Lande und trafen noch vielerlei Gefolgschaft, die sie in ihre Mitte nahmen.








 


Nach langer Zeit, es war schon bitterkalt geworden, trafen sie auf eine seltsam gekleidete Gestalt. Man schrieb das Jahr 2009 und vieles hatte sich mittlerweile verändert im Leben unserer kleinen Freunde. So gab es Tannen nur noch in bestimmten Gebieten oder zu bestimmten Jahreszeiten und diese Jahreszeit schien gerade wieder angebrochen zu sein. Das freute die Wandergesellen sehr, denn sie ruhten sich eben bevorzugt an den Tannen- oder Fichtenzweigen aus und Laubbäume verachteten sie geradezu.
Die Vorliebe für Tannen hatte sie auch an dieses Plätzchen verschlagen, denn es war dekoriert mit allerlei grünen Zweigen, an denen es sich vortrefflich hängen ließ. Und hier nun trafen sie auch auf die seltsam gewandete Gestalt mit langem Bart.





"Wer bist Du denn?", fragten die Freunde aus vielerlei Munde.


"Na, ich bin der Weihnachtsmann", antwortete die seltsame Gestalt.
"Habt ihr denn noch nie von mir gehört?"


Verdutzt schauten sich alle an, die Sterne, die Glaskugeln, die Bären und alles andere Gebimmsel und Gebammsel.


"Nein!", antworteten sie einhellig.
"Wir kennen dich nicht. Aber möchtest Du dich uns vielleicht anschließen?"


"Ho!Ho!Ho!", lachte der Weihnachtsmann.
"Das ist ja nett gemeint, aber das wird wohl nichts. Ich habe noch jede Menge zu tun. Jetzt zum Beispiel muss ich in dieses Haus, um dort ein paar Geschenke zu verteilen und vor allem, um euch die Balkontür zu öffnen, damit ihr euch im Wohnzimmer an die Tannengirlanden hängen könnt."





"Ach!" und "Wie?" und "WOHIN sollen wir?" schallte es munter durcheinander.


"Hooooooooo!", rief da der Weihnachtsmann, als wolle er seinen Schlitten stoppen."Na, ihr seid doch dazu bestimmt, das Wohnzimmer dieser Menschen hier zu schmücken, wusstet ihr das gar nicht? Und drinnen ist es auch sicher viel wärmer als hier im Schnee.


"Wohlan!", frohlockten da unsere kleinen Freunde."Na, wenn es dort drinnen ein Plätzchen zum Aufwärmen gibt, dann sind wir wohl dabei!"


Und kaum hatte der Weihnachtsmann die Balkontür geöffnet, stürmten auch schon die ganzen Kugeln, Bären und Sterne in die Wohnstube und suchten sich ein wohliges Plätzchen an den Girlanden unter den Deckenbalken.








 


Wohlwollend und lobend betrachtete der Weihnachtsmann die geschmückten Girlanden, ließ noch etwas Schokolade und Gebäck auf dem Wohnzimmertisch liegen und stapfte wieder durch die Balkontür hinaus in den Schnee.


Und unsere kleinen Freunde lebten von nun an glücklich und zufrieden bei ihren Menschen, wurden nach dem Fest sorgfältig in kleine Kästchen gebettet und alljährlich zur Weihnachtszeit wieder hervorgeholt.





E - N - D - E





Fotos: K. Hermann

2 Kommentare:

SchneiderHein 2 hat gesagt…

Die Geschichte nehme ich mit zu meinen Christbaumständern ...
Liebe Grüße
Silke

Klaus hat gesagt…

Freut mich, wenn sie dir gefällt, Silke :)

Schönen Rest von Weihnachten noch und gute Besserung.

Liebe Grüße,

Klaus