Samstag, 9. Januar 2010

Mehr zu meiner Person Teil II

Teil 2


Da die Schmerzen auch nach dem Krankenhausaufenthalt nur langsam weniger wurden und ich nach und nach zwar wieder schlafen, aber kaum die Schulter und den Arm bewegen konnte - was bei so simplen Dingen wie An- und Ausziehen, Duschen oder auch der Hausarbeit ziemlich hinderlich sein kann - wurde ein weiteres CT gemacht.
Dabei stellte man fest, dass sich ein Teil des Schlüsselbeines verformt hatte. Es war knorpelig statt hart und die Vermutung lag nahe, dass sich die Bakterien dort ein kuscheliges Heim eingerichtet hatten. Eine Untersuchung (...in diesem Falle eine Punktion) wurde allerdings nicht gemacht, da man damit die wahrscheinlich verbliebenen Bakterien nur wieder verteilt hätte.

Leider ist es so, dass man Bekterien in einem Knochen kaum oder nur sehr langsam medikamentös  bekämpfen kann, da sie schlecht durchblutet werden. Demzufolge schluckte ich die verschiedenen Antibiotika über mehrere Monate hinweg, gepaart mit Schmerztabletten sowie Magen- und Darmtabletten, um den Verdauungstrakt vor den Hammerdrogen zu schützen (...was toi, toi, toi auch erstaunlich gut gelang!)

Die entscheidende Frage aber war, ob und wann die Entzündung im Knochen und die Beschwerden in der Schulter verschwinden würden. Das konnte mir allerdings niemand sagen. Es hieß nur, es würde ein langwieriger Prozess werden und es wäre sehr wahrscheinlich, dass ich gewisse Bewegungseinschränkungen behalten würde.
Wenn überhaupt, so klärte man mich auf, würde diese Knochenentzündung an Extremitäten auftreten und die würde man einfach amputieren, wenn sie zu schwerwiegende Probleme machten. Aber wie amputiert man eine Schulter...?

Ich habe mit dieser Osteomyelitis insgesamt 7 Ärzte aufgesucht: 3 alleine im Krankenhaus, dann meinen Hausarzt, dann einen Chirurgen, dann einen Orthopäden und letztlich noch einmal einen Chirurgie-Professor in der "Medizinischen Hochschule Hannover". Hinzu kamen noch die Expertenmeinungen zweier CTs und eines MRTs. 


Im Hinblick auf die Diagnose waren sich die Herren in weiß wenigstens einigermaßen einig, im Hinblick auf die Behandlung leider nur insofern, dass mir alle eine ziemliche Seltenheit bestätigten, mehr oder weniger offen ihre Ratlosigkeit eingestanden (...was ich sogar als sehr menschlich empfand) und letztendlich unterschiedliche Therapien für richtig hielten. Diese Unterschiedlichkeit konnte dann auch schon einmal soweit gehen, dass der eine vollkommene Schonhaltung der Schulter favorisierte, der andere aber durchaus manuelle Therapie für richtig hielt...etc...etc...

Es sei an dieser Stelle eingeschoben, dass ich es für wesentlich besser halte, wenn auch ein Facharzt mir sagt, dass er sich mit meiner Krankheit nicht so gut auskennt, er sich aber mit Kollegen beratschlagt und man einfach ausprobieren müsse, was "uns" weiterbringt, als wenn jemand auf schlau tut und etwas anordnet, von dem ich hinterher merke, dass es nicht hilft und vielleicht sogar völliger Quatsch ist.


Zusätzlich zu den Bemühungen der Ärzte habe ich tatkräftige Unterstützung eines tollen physiotherapeutischen Teams und einer hervorragenden Heilpraktikerin, denen meinem Empfinden nach ein Großteil der Verdienste an meiner bisherigen Genesung zuteil wird. 

Mittlerweile bin ich soweit wieder hergestellt, dass ich ab Februar mit einer beruflichen Wiedereingliederungen beginnen möchte. Die mich zuletzt behandelnden Fachärzte sind zwar nicht hundertprozentig zuversichtlich, dass das alles so auf Anhieb klappt und es besteht auch eine fünfzigprozentige Chance, dass die Bakterien sich durch irgendwelche Umstände erneut in meinem Körper ausbreiten (...und dann hoffentlich nicht resistent sind), aber ich übe mich weiterhin im positiven Denken :)


Denn was ist die Alternative? 


Frührente mit 50?


Wer kann und möchte sich das heutzutage schon leisten?

linie-0289.gif von 123gif.de

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